- 236 -Wollermann, Tobias: Musik und Medium 
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14.3.  Konvertierungsprobleme

Bei der Erfassung von Content sind Konvertierungsprozesse unumgänglich. Anhand von Erfahrungen, die bei der Konzeption und der Umsetzung des Online-Publishers epOs-music29

29Vgl. dazu Abschnitt 17.2.
gesammelten wurden, sowie in Bezug auf die in Kapitel 17 vorgestellten Konzepte sollen in diesem Abschnitt einige Probleme thematisiert werden.

Im Unterschied zur Arbeit mit z. B. Grafik- oder Audiodateien, die sich mit Hilfe der jeweiligen Software leicht in unterschiedlichen Formaten abspeichern bzw. in unterschiedliche Formate konvertieren lassen, treten beim Medium Text oft lästige Probleme auf. Aus diesem Grund werden in diesem Abschnitt ausführlicher Konvertierungsprobleme in Hinsicht auf das Medium Text thematisiert.

Bereits beim Aufruf einer Textdatei mit einem gängigen Textverarbeitungsprogramm stimmen die verwendeten Formatvorlagen oft nicht mehr mit dem Original überein. Des Weiteren verschieben sich Umbrüche, Fußnoten stehen nicht mehr an der richtigen Stelle oder sind sogar ganz und gar verschwunden, Sonderzeichen können nicht richtig dargestellt oder gar nicht mehr angezeigt werden etc. Wenn zusätzlich Grafiken, Formeln oder Tabellen in den Text eingebunden sind, wird es meist vollkommen chaotisch. Sogar bei der Wahl des für die Textverarbeitung universellen Austauschformats RTF (Rich Text Format) gibt es im Jahr 2004 immer noch Probleme mit Im- und Exporten.30

30Vgl. dazu Abschnitt 8.2.

Beim Exportieren eines erstellten Textes ins Web stößt man auf noch größere Probleme und es müssen immer Kompromisse eingegangen werden. Entweder werden Formatierungsfeinheiten unterschlagen oder die Seiten werden aufgrund unterschiedlicher Browser zurechtgetrickst. Der Anwender erwartet eigentlich, dass das exportierte Dokument im Web der Originaldatei möglichst ähnlich aussieht. Dies ist mitunter aber problematisch, zum einen durch die begrenzten Möglichkeiten der Seitenbeschreibungssprache HTML und zum anderen durch die verschiedenen Web-Browser. Da eine Webseite von der Idee her keine Seitenbegrenzung kennt, verwaltet HTML dementsprechend auch keine Fußnoten.

Selbst im Jahr 2004 schien es bislang nur möglich, einfach gestaltete Seiten (wie z. B. eine Zeitungsseite mit einer Überschrift, einem Textblock, einer Unterüberschrift sowie einer Grafik) nach HTML zu exportieren. In dem erwähnten Test der Zeitschrift c’t (vgl. Abschnitt 8.2) scheiterten alle Programme an komplex gestalteten Texten.

Bei dem in Abschnitt 17.2 beschriebenen Weg des Online-Publishing muss der Content entweder direkt in LATEX oder in einer Word-Datei abgeliefert werden, die dann entsprechend nach LATEX konvertiert wird. Beim Konvertieren stellt sich nun die generelle Frage, was konvertiert werden soll. Zum einen lässt sich die Dokumentstruktur (eine Überschrift bleibt eine Überschrift, eine Liste eine Liste etc.) konvertieren, zum anderen das Layout. Bei Letzterem kommt es nicht darauf an, wie die Struktur des Zielformates aussieht, sondern nur darauf, wie es entsprechend dargestellt wird. Der zumeist sinnvollere Weg ist die Konvertierung einer Struktur.


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