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- 2 - Paul Lascaux: Totentanz - Der härteste Schlag


Dann richtete sich die Aufmerksamkeit auf die Bühne, wo der tote James "Dirty" Trigger vom Stuhl gerutscht war und zwischen den Becken hing.

Zum Glück hatte Sunny Morales das Band und das Videogerät während der gesamten Zeit weiterlaufen lassen, so dass die Vorgänge rekonstruiert werden konnten, welche die Presse mit "Schweinerei im Konzertsaal - Höllenschlagzeuger erschossen" betitelte.

Die Geräuschkulisse hatte Sunny bereits mehrfach kopiert, bevor er ein Exemplar des Bandes an die Polizei weitergab. Die Aufnahme würde sehr nützlich sein als Sampling-Material für die nächste CD. Auf dem Video erkannte man leider nicht viel. Vor der dunklen Periode hämmerte "Dirty" auf die Becken. Im entscheidenden Moment hatte die Kamera einen Schwenker gemacht und die vorderste Reihe der Fans ins Visier genommen. Später war nur die Ansicht des blutigen Lockenkopfes in Grossaufnahme im Bild. Dann stellte sich jemand vor die Kamera und bedeckte das Objektiv mit der Hand. Fürs nächste MTV-Video ergaben das aber durchaus brauchbare Grundlagen.

James "Dirty" Trigger war durch einen einzigen Schuss in den Hinterkopf getötet worden, abgegeben aus einer kleinkalibrigen Pistole, Distanz fünf bis sechs Meter. Zeugen: null; Hinweise auf Täterschaft: null; Tatwaffe: nicht auffindbar.

In den Musikzeitschriften erschien in den nächsten Tagen und Wochen der vorher nicht eben beliebte Trigger auf der Frontseite als weiteres Opfer in der langen Liste toter Rockstars, in einer Reihe genannt mit Jimi Hendrix, Brian Jones, Janis Joplin, Jim Morrison, John Lennon und Kurt Cobain.

Mit der Zeit begannen Einzelheiten an die Presse durchzusickern, Gerüchte, Lügen, Anspielungen; Drogen, Alkohol, Tabletten. Verstossene Bandladies, beschimpfte Kritiker, die treuesten Fans, sie alle gerieten ins Blickfeld des Sondereinsatzstabs der Fahndungsbehörden.

Niemand wollte mit seinem Halbwissen hintanstehen.

Als die sezierte Leiche von James "Dirty" Trigger, an der kaum noch ein Hautfetzen an der ursprünglichen Stelle verblieben war - die Geschlechtsteile waren gar vollständig verschwunden und wurden nicht wieder aufgefunden -, als diese nach dem Tode geschundene Leiche endlich ins Feuer des Krematoriums kam, konnten die Ermittlungsbehörden keine Fortschritte feststellen.


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