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- 3 - Paul Lascaux: Totentanz - Der härteste Schlag


Das Grabmal, ein grober Stein ohne Inschrift, war schon am nächsten Tag umgestürzt und besprayt.

Die Band nannte sich jetzt "High Heel Walking Under Ground" und wurde innert Kürze berühmt mit einem Song, auf dem der Schrei des Sängers, die zertrampelte Gitarre und die Angst der Zuschauer ein wesentliches Thema abgaben und dessen Video aus ungelenken Kamerabewegungen bestand, denen in regelmässigen Abständen der Kopf des Ermordeten unterlegt war. Das Schlagzeug kam aus dem Computer, zusammengesetzt aus dem Solo des tragischen Abends, der sich im Nachhinein als Glücksfall erwies.

"High Heel Walking Under Ground" war schon lange bekannt, James "Dirty" Trigger ersetzt durch einen Drummer, der sein Double hätte sein können, da ging bereits das Gerücht um, James sei gar nicht tot, sondern man habe seine Ermordung inszeniert, er sitze in Wirklichkeit hinter den Drums und geniesse seine Berühmtheit.

Als sich das Gerücht ausbreitete, tauchten plötzlich in einem Paket, das an die grössten Zeitschriften versandt worden war, zwei Gipsabdrücke von Penissen auf, modelliert in schlaffem Zustand, da das Glied des Verblichenen nun einmal keine andere Stellung mehr zulasse. Der Vergleich zwischen den beiden Geschlechtsteilen brachte das Geschwätz zum Verstummen, bot jedoch genügend Raum für weitere Spekulationen.

Die Ermittlungsbehörden hatten ihre Arbeit bald aufgegeben und die Sonderkommission aufgelöst, weil angesichts des Erfolgs der Band keiner nach dem toten Schlagzeuger fragte. Die Musiker nahmen an den Untersuchungen keinen Anteil, so lange das Mysterium Geld brachte. Freunde oder Familie, die Interesse an einer Lösung des Falls gehabt hätten, schienen nicht vorhanden zu sein.

Nur einem Zufall war es zu verdanken, dass sich endlich eine Spur fand.

Ein junges Pärchen, das vor einiger Zeit den Film "Bonnie und Clyde" gesehen hatte, überfiel ein Video-Center, selber wiederum von Video-Kameras überwacht. Dabei bedrohten sie den Inhaber mit einer Pistole und leerten die Kasse, die nicht übermässig gefüllt war. Sie verhielten sich aber derart ungeschickt, dass sie bald nach dem Überfall geschnappt werden konnten. Schnell stellte die Polizei fest, dass die Pistole der Todeswaffe im Fall "Trigger" entsprach.


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