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- 4 - Paul Lascaux: Totentanz - Der härteste Schlag


Die beiden jungen Leute hatten ein einwandfreies Alibi. Sie gaben an, die Waffe auf einem Trödlermarkt gekauft zu haben. Obwohl die Aussagen nicht sehr glaubhaft schienen, wurden sie überprüft und für richtig befunden.

Auch diese Spur wäre versandet, wenn nicht wenige Tage später Hugo Montana, ein Artist der Akrobatentruppe "Flying Hats", vom Seil gestürzt und schwer verletzt liegengeblieben wäre. Als er spürte, dass er nicht mehr lange zu leben hatte, bat er den Sänger der "High Heel Walking Under Ground" zu sich, der aber nur seinen Agenten mit einer Autogrammkarte schickte, was Hugo Montana sehr verstimmte.

Schliesslich setzte sich eine Krankenschwester an sein Bett und hörte, während sie aus dem Fenster sah, die Beichte des sterbenden Mannes an. Er habe den Rockern zeigen wollen, was es heisse, ohne Netz zu arbeiten, mit dem Namen einer mittelmässigen Band einen Berufsstand lächerlich zu machen, der viel Ehrgeiz und Können erfordere.

So sei er über die Seile, welche hinter dem oberen Teil des Bühnenvorhangs versteckt gewesen seien, hinwegbalanciert, habe sich an einer Stange heruntergelassen und sei nach der Schussabgabe auf demselben Weg wieder von der Bühne, in der Dunkelheit ins Publikum und im allgemeinen Chaos aus dem Saal gelangt. Die Waffe habe er liegengelassen, sie müsse von jemand anderem weggeschafft worden sein.

Schliesslich fügte er bei, er habe gelebt; und, wie ein Songtitel sage: "Years Ago I Was An Angry Young Man", so habe er nochmals leben wollen.

Die junge Krankenschwester, die nichts von Heavy Metal hielt und deswegen nie von den "High Wheels" gehört hatte, liess den Mann seine Geschichte bis zu ihrem Ende erzählen. Aber sie schien ihr zu unwahrscheinlich, als dass sie sich von den Gedanken an ihren nächsten Urlaub hätte ablenken lassen. Wen interessierten schon die Erfindungen eines sterbenden Zirkusartisten?

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Vielen Dank.





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