- 107 -Lehmann, Silke: Bewegung und Sprache als Wege zum musikalischen Rhythmus 
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So sind die in der obigen Abbildung als Kreise dargestellten Ebenen nicht als fixiert zu denken, sondern ›schwimmend‹.

Grundsätzlich fließen die genannten Bereiche ineinander, finden verschiedene Verarbeitungsstrategien zeitgleich statt. Für musikpädagogische Herangehensweisen ist es jedoch üblich, einzelne Bereiche zu fokussieren. Im Vordergrund steht vielfach die aktuelle Zeitverarbeitung, indem konkrete Rhythmen gelernt und geübt werden. Wichtig ist jedoch, auf jedem Unterrichtsniveau Angebote an verschiedene Ebenen zu machen. So kann schon im Anfangsunterricht durch Improvisationsspiele oder freie Ausgestaltung klanglicher Verläufe individuell-intuitiv musiziert werden (und damit die reflexhafte Ebene in den Vordergrund treten, die sich längst nicht nur auf die Verarbeitung extrem kurzer Reize beschränkt). Am häufigsten vernachlässigt wird im herkömmlichen Musikunterricht wohl die assoziative Ebene: Übungen oder Spielstücke werden eher technisch ›abgearbeitet‹ als dass Stimmungen und Gefühle angeregt oder intensiviert würden. Außermusikalische Vorstellungsbilder und Verknüpfungen haben aber (auch außerhalb von Programm-Musik) hohe Bedeutung für Menschen jeden Alters, nicht umsonst gilt Musik als Sprache der Gefühle. Wie die Einbettung musikalisch-rhythmischen Geschehens in gefühls-affizierende Gesamtzusammenhänge aussehen kann, schildern die Unterrichtsbeispiele in Kapitel 9.


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