soll auf einem Anwortbogen (siehe Anhang auf
Seite 157) entweder »Same« (die beiden Tonfolgen waren gleich) oder »Tonal«
(in der zweiten Tonfolge waren Melodietöne verändert) oder »Rhythm« (in der
zweiten Tonfolge war der Rhythmus verändert) angekreuzt werden. Für jedes Item
gibt es also immer nur eine richtige Antwort. Was unter einer Tonhöhen- oder
Rhythmusveränderung bzw. zwei identischen Tonfolgen zu verstehen ist, wird anhand
von drei Übungsitems verdeutlicht. Die Itemschwierigkeit ist im Verlauf des Tests
systematisch variiert, um das Interesse der Versuchsperson zu stimulieren und
aufrechtzuerhalten.
Die Pause/Stille zwischen der ersten und zweiten Tonfolge eines Items wurde von Gordon so gewählt, dass es nicht möglich ist, sich in dieser Zeitspanne die erste Tonfolge in Echtzeit vollständig vorzustellen oder sogar bewusst auswendig zu lernen. Eine Versuchsperson würde – selbst wenn es zeitlich möglich wäre – durch Zählen und Vergleichen der Anzahl der Noten der beiden Tonfolgen nicht zum richtigen Ergebnis kommen, da die beiden Phrasen immer dieselbe Anzahl an Tönen aufweisen. Nach Gordon reicht das Zeitintervall jedoch aus, um die wesentlichen Merkmale der gehörten Tonfolge (z. B. grundtonbezogene Informationen wie Tonart, -geschlecht, relative und absolute Tonhöhen, Melodie und implizite Harmonien bzw. grundschlagbezogene Informationen wie Rhythmus, Taktart und Tempo) implizit zu generalisieren und zusammenzufassen (1989, S. 19). Diese Informationen fließen dann in den Hörvergleich mit der zweiten Tonfolge mit ein. Für die erfolgreiche Teilnahme an den »Advanced Measures of Music Audiation« ist – Gordon zufolge – keine wie auch immer geartete musikalische Ausbildung (z. B. Musikunterricht in der Schule oder Instrumentalunterricht) erforderlich: Regardless of whether a student can play a music instrument, sing, or read notation, or has taken courses in music theory, he or she may score high on the test (Gordon 1989, S. 8). Im Gegensatz zu anderen Musikalitätstests scheint »AMMA« somit auch für musikalische Laien geeignet zu sein.4
Da die Begriffe Rhythmus und Melodie als allgemein verständlich erachtet werden können und »AMMA« nur die Unterscheidung zwischen »Gleich« und »Verschieden« erfordert, kann ein schlechtes Abschneiden in diesem Test somit in erster Linie auf Lücken im Melodiegedächtnis zurückgeführt werden. Der Test erfordert nicht mehr als 20 Minuten Gesamtzeit für seine Durchführung.5
Der Test liefert drei Werte: einen Wert für die Rhythmusvorstellung, einen für die Tonhöhenvorstellung und einen Gesamtwert. Nach Angaben von Gordon beträgt |