vermittelt wird. Der Autor bzw.
Regisseur3
die Tätigkeit des Regisseurs in bezug auf die Gegenstände und die Art der
Aufnahme in der gerade fixierten Durchdringung von Dramatik und Epik
treffend erfaßt, stoßen wir darauf, daß als Grundlage jedes Spiel-Films die
dramatische Situation anzusehen ist.«5
Folglich ist die Dramaturgie des Films unter Orientierung an Figurenkonstellationen, inneren und äußeren Handlungsverläufen, Funktionsschwerpunkten, Strukturen der dramatischen Situation, kurz: an den Prinzipien des Dramas zu bestimmen. In Anlehnung an Kloppenburg, der in diesem Zusammenhang die Schematisierungsversuche des klassischen Dramas von Gustav Freytag und Rudolf Franz thematisiert, sollen diese hier erläutert werden: Der Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Gustav Freytag hat 1863 in seinem Buch ›Die Technik des Dramas‹ die Theorie des klassischen Dramas in stark schematisierter Form zusammengefasst, indem er die Dramenstruktur als ›pyramidalen Bau‹ beschrieb. Wie in Abbildung 2.1 zu sehen ist, gliedert Freytag den Aufbau in 5 Phasen, die im eigentlichen Drama die einzelnen Akte darstellen. Der erste Akt enthält die Exposition, der Zuschauer wird in die zeitlichen und örtlichen Verhältnisse eingeführt, er lernt die Vorgeschichte und die für die Handlung wesentlichen Personen kennen, und seine Aufmerksamkeit wird auf den Keim des Konflikts und der Spannung gelenkt. Im zweiten Akt erfolgt das erregende Moment. Die Handlungsfäden werden verknüpft und verschlungen: Interessen stoßen aufeinander, Intrigen werden gesponnen, die Entwicklung des Geschehens beschleunigt sich in eine bestimmte Richtung, die Spannung auf den weiteren Verlauf der Handlung und auf das Ende (Finalspannung) steigt. Im dritten Akt erreicht die Entwicklung des Konflikts ihren Höhepunkt, der Held steht in der entscheidenden Auseinandersetzung; der Umschlag, die dramatische Wende zu Sieg oder Niederlage, zu Absturz oder Erhöhung, Peripetie genannt, erfolgt. Im vierten Akt steuert die Handlung auf das Ende zu (fallende Handlung). Dennoch wird die Spannung noch einmal gesteigert, indem die Entwicklung im sogenannten retardierenden Moment verzögert wird. Der Held scheint doch noch gerettet zu werden (Tragödie), bzw. sein Sieg wird noch einmal in Frage gestellt (Komödie). Der fünfte Akt bringt dann die Lösung des Konflikts, sei es durch die Katastrophe, den Untergang des Helden (Tragödie), sei es durch seinen Sieg und seine Verklärung (Komödie).
Thomas Kuchenbuch übernimmt in (Kuchenbuch, 1978, S. 161) für die dramaturgische Analyse seiner Filme ein Modell von Rudolf Franz6 , der sich seinerseits |