- 41 -Wollermann, Tobias: Zur Musik in der "Drei Farben"-Trilogie von Krzysztof Kieslowski 
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3.4 Dramaturgische Gemeinsamkeiten –
Synchrone Merkmale

In Kies lowskis Werk lassen sich Bezüge und Verbindungen der verschiedensten Art finden, die zum Teil grundlegend für das Verständnis seines Filmschaffens, für das Verständnis von Trilogie und Dekalog und sogar für das Verständnis der einzelnen Filme sind. Geoff Andrew äußert sich zu den Verbindungen und Bezügen folgendermaßen:

»The narratives, too, can seem mysterious, not only because of their often elliptical construction, wich allows the audience to piece them together only gradually, but because they are filled with odd coincidences, repetitions, parallels and connections...
Nevertheless, it is primary through the connections he makes, both within individual films and between one film and another, that we are able to grasp the full implications of his work.«34

34 (Andrew, 1998, S. 69–70)

Es ist fast unmöglich, alle Verbindungen und Bezüge zu erfassen. Die Verbindungen könnten noch im Vergleich einzelner Einstellungen, im Vergleich von Details – Lichtreflexe, Gläser, Tassen, Löffel usw. aufgezeigt werden. Allerdings stellt sich die Frage nach der Wichtigkeit dieser Bezüge und dem Sinn einer solchen Untersuchung, denn Kies lowski selber schreibt, dass den Bezügen in der Trilogie nicht derselbe Stellenwert wie denen im Dekalog beizumessen ist: »There were a lot of connections between the films of the Decalogue. There are fewer connections here and they’re far less important.«35

35 (Stok1993, S. 220)
Um Kies lowskis künstlerische Arbeitsweise zu verdeutlichen, sollen dennoch im Folgenden die Verbindungen der Trilogie zu früheren Werken und nur die wichtigsten Verbindungen der einzelnen Filme der Trilogie untereinander exemplarisch aufgezeigt werden.

3.4.1 Verbindungen der Trilogie zu früheren Filmen

Wie schon in Kapitel 3.1 erläutert, ist Kies lowskis Schaffen als stringent lineare Entwicklung zu verstehen. Er selber betrachtet seine späteren Spielfilme als logische Schlussfolgerung seiner früheren Arbeit an Dokumentar- und Fernsehproduktionen. Peter Hasenberg schreibt dazu: »Die Drei Farben-Trilogie führt keine neuen Themen ein, sondern neue Variationen.«36

36 (Hasenberg1994, S. 5)
So verwundert es auch nicht, dass viele Elemente seiner letzten drei Filme in vorausgegangenen Filmen schon antizipiert wurden. Auf diese Art und Weise wird das Filmwerk Kies lowskis zu ». . . einem kleinen Kosmos mit eigenen Regeln und Gesetzen. . . «37
37 (Erbstein1997, S. 106)
, auf den nun genauer eingegangen werden soll. Obwohl es auch etliche Bezüge früherer Werke in sich und untereinander gibt, sollen hier nur kurz thematische und szenische Bezüge der Trilogie zu früheren Filmen dargestellt werden:

In Blau lassen sich folgende Bezüge feststellen: zu Ohne Ende (der Versuch einer älteren Frau mit dem Tod ihres Mannes fertigzuwerden); zu Dekalog 1 (der Verlust


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