Take eine
Verbindung der beiden Themen A und B, die in dieser Konstitution einmalig im
gesamten Film ist und auf deren Funktion noch gesondert eingegangen wird. Nach
Schneider37
stellt die Musik an dieser Stelle auch einen epischen Bezug her und weist in
die Zukunft: Julie wird sich der Vergangenheit stellen und die Komposition
vollenden.38
Als Julie das nächste Mal im Schwimmbad ist, wird der »Einbruch« indirekt von Lucille ausgelöst, die fragend bemerkt: »Du weinst!?« (Segment 324). Daraufhin brechen die Tutti-Akkorde des Beerdigungsthemas39
Auch der letzte »Einbruch« wird direkt durch eine Person ausgelöst. Als Julie bei Olivier zu Hause ist,41 und nach dem Mädchen auf den Photos fragt, antwortet er ihr: ». . . , aber sie haben sich im Justizpalast getroffen. Sie ist Anwältin, das heißt, eigentlich noch Anwaltsreferendarin.« Auch dieser »Einbruch« ist prinzipiell genauso wie die anderen gestaltet. Der Zuschauer sieht eine Halbnah- bzw. Nahaufnahme, und direkt folgend auf ein auslösendes Moment, in dieser Einstellung (392) die Frage: »Was wollen Sie jetzt machen?«, brechen wieder die Tutti-Akkorde des Beerdigungsthemas über Julie herein. Und ein letztes Mal verdunkelt sich das Bild, bevor sie nach Beendigung der Oboenphrase, wenn erneut aufgeblendet wird, antwortet: »Sie kennenlernen.« Darauf folgt ein abrupter Schnitt, und in der nächsten Einstellung sieht der Zuschauer in einer Großaufnahme Julies Füße, als sie die Treppe zum Gericht hochläuft (Beginn der Sequenz 20).Das Beerdigungsthema tritt also insgesamt fünfmal in ähnlicher Form und dramaturgischer Gestaltung auf: Dreimal wird es direkt durch eine Person ausgelöst, zweimal, im Krankenhaus und im Schwimmbad42
(Segment 37), bricht es einfach so über Julie herein. Auffällig ist auch die Verteilung des Auftretens auf
die Einteilung43
|