Zählzeit im nächsten Takt
geschnitten. Obwohl die Musik hier trennend gliedert, ist der Schnitt, der eher
abrupt wirkt, so gestaltet, dass der Sprung ins Wasser in Einklang mit der Musik
steht.
Ein weiteres Mal erklingt eine Melodie des Flötenspielers, als Julie auf einer Bank döst und die alte Frau versucht, die Flasche in den Glascontainer zu werfen. In diesem Segment (34) erklingt die Musik im »off«, nur in Julies Kopf, die, wie Erbstein es (in Verbindung mit der weißen Blende) formuliert, ein »angenehmes Nichts«49 empfindet. Die Musik erinnert hier, durch ihre chromatischen, fast immer um einen Ton kreisenden Schritte etwas an den Klavier- bzw. Flötenteil, den Julie zusammen mit Olivier in Segment 64 komponiert.50
Als Julie wieder im Café sitzt und sich diesmal mit Olivier unterhält, beobachtet sie durch das Fenster, wie der Flötenspieler an der Straße abgesetzt wird und anfängt seine Melodie (vgl. Abbildung 4.8) zu spielen.51
Hierbei handelt es sich um Musik im »on«: Die Musik ist direkt in der Handlung verankert und erinnert Olivier und Julie stark an Patrices Komposition. Obwohl es sich bei diesem Stück um einen 4/4-Takt handelt52 , ist der Rhythmus bis auf die, auf die andere Taktart zurückzuführende, fehlende Pause absolut identisch. Beide Stücke stehen in h-Moll. Der einzige Unterschied im jeweils ersten Takt besteht darin, dass die Phrase des Flötenspielers nicht auf dem Leitton endet und somit einen Harmoniewechsel erfordert, sondern der Leitton als solcher fungiert und zum h’ führt. Im weiteren Verlauf der Stücke ist sich die Melodie zwar nicht mehr so ähnlich wie in diesen ersten Takten, jedoch bleibt das rhythmische Grundmuster, die Basis des Stückes, absolut identisch. Als Julie Olivier fragt »Hören Sie, was er spielt?« (Musik Takt 3), antwortet dieser während die halbe Note in Takt 5 verklingt »Man könnte denken . . . «, worauf sie ihn mit »Ja!« unterbricht. Hier fungiert die Musik direkt im Film als Erinnerung an die Vergangenheit und legitimiert |