- 89 -Wollermann, Tobias: Zur Musik in der "Drei Farben"-Trilogie von Krzysztof Kieslowski 
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schleppender Gang und seine breitbeinige Positionierung vor dem Büro an Buster Keaton erinnert. Affirmativ ist solch eine Musik nach Schmidt insofern, als dass sie zum einen die Glaubhaftigkeit der im Film vorgetäuschten Realität stärkt und zum anderen dem Zuschauer die Identifikation mit dem Protagonisten erleichtert. Der Tango wird hier benutzt, um die eher komische Seite Karols zu charakterisieren.

Gleichzeitig vermittelt die Musik hier einen gesellschaftlichen Kontext96

96 Vgl. (Schneider1997, S. 67)
und stellt ferner eine zu den Bildern passende Atmosphäre her. Obwohl der Tango als solcher zunächst mit Lateinamerika in Verbindung gebracht wird, erinnert er hier, vor allem durch seine Instrumentation und die zugrunde liegende Harmonik, an slawische Tanzmusik und passt so zur leicht melancholisch-skurilen Schäbigkeit des hier dargestellten polnischen Milieus.
4.2.3.3 Die melancholische Melodie: Die tragische Seite des Karol Karol

Die melancholische Melodie (Thema A; vgl. Abbildung 4.12), die im Kapitel 4.2.3.1 bereits charakterisiert wurde, wird an insgesamt 11 verschiedenen Stellen im Film verwendet. Zunächst soll an dieser Stelle, genauso wie zum Tango, eine Übersicht über die Segmente, in denen die melancholische Melodie erklingt, erstellt werden (vgl. Tabelle 4.12).


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