- 6 -Weyde, Tillman: Lern- und wissensbasierte Analyse von Rhythmen 
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vorhandenes Wissen integrieren als auch aus Beispielen lernen, um musikalisch sinnvolle Analysen zu liefern. Der nächste Schritt ist die Implementation des Modells und die Prüfung seiner Anwendbarkeit. Schließlich folgt die Evaluation insbesondere der Lernfähigkeit des Modells anhand von Tests der Implementation unter praxisnahen Bedingungen.

Dabei geht es nicht darum, abschließende Erkenntnisse über die menschliche Wahrnehmung und Kognition von Rhythmen zu gewinnen. Auch wenn dieses Ziel beim Entwurf des Modells bedacht wurde und das entwickelte System diese Möglichkeit bietet, so würde doch seine Umsetzung den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Hier geht es vielmehr darum, folgende Fragen zu beantworten:

  • Wie kann ein formales Modell einer motivischen Analyse von Rhythmen bestimmt werden?
  • Ist ein solches Modell bezüglich der Wahrnehmung und Kognition von Rhythmen plausibel?
  • Wie kann ein solches Modell lernen? Ermöglichen die Ergebnisse des Lernens eine musiktheoretische und musikpsychologische Interpretation?

Die Arbeit gliedert sich in zwei Hauptteile. Der erste Teil führt vorhandene Ergebnisse aus der Literatur zusammen und führt Bezeichnungen ein. Er behandelt verschiedene Formen der rhythmischen Analyse sowie Modelle und empirische Ergebnisse zur Wahrnehmung und Kognition von Rhythmen, um die Grundlagen der Repräsentation und eines Verarbeitungsmodells rhythmischer Strukturen zu bestimmen. Die benötigten Begriffe werden definiert, die musikalischen und informatischen Grundlagen eingeführt sowie bestehende Modelle der computerbasierten Analyse betrachtet. Es wird versucht, möglichst alle benötigten musikalischen und informatischen Grundlagen darzustellen, da diese Arbeit interdisziplinären Charakter hat und damit Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen anspricht.

Dazu werden in Kapitel 2 zunächst grundlegende Konzepte der traditionellen musikwissenschaftlichen Theorien behandelt, die von der Musikpraxis und Musikästhetik ausgingen. Neben diesen Ansätzen wurden seit Ende des neunzehnten Jahrhunderts die Musik und insbesondere die Rhythmik auch Gegenstand psychologischer Untersuchungen. Deren Ergebnisse werden in Kapitel 3 diskutiert. Kognitive Theorien verbinden musiktheoretische und musikpsychologische Ansätze, häufig bereits mit dem Ziel eines implementierbaren Modells. Dies wird in Kapitel 4 dargestellt.

Kapitel 5 führt die benötigten informatischen Grundlagen ein, insbesondere neuronale Netze und Fuzzy-Logik sowie deren Verbindung zu Neuro-Fuzzy-Systemen. Nachfolgend werden in Kapitel 6 existierende computerbasierte und mathematische Modelle der rhythmisch-motivischen Analyse diskutiert.

Der zweite Hauptteil enthält die neuen Entwicklungen und Ergebnisse dieser Arbeit. Die Entwicklung, Implementation und Auswertung des Integrierten Segmentierungs- und Ähnlichkeits-Modells (Integrated Segmentation and Similarity Model, ISSM) für die automatische Analyse von Rhythmen. Das ISSM dient dazu, Analysen rhythmischer Sequenzen, bzw. Paare von Sequenzen zu erzeugen. Diese


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